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Salzgitter

Vom Erz zum Stahl

Die Dauerausstellung des Städtischen Museums Schloss Salder "Vom Erz zum Stahl" dokumentiert auf 550 Quadratmetern mit rund 200 Exponaten die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Salzgitter seit Beginn der Industrialisierung.

Förderturm "Hannoversche Treue 2" Modell, Foto: Stadt Salzgitter

Salzgitter ist wie keine andere Stadt in Niedersachsen von der Industrie geprägt. Rund 55 Prozent der Arbeitsplätze haben eine industrielle Ausrichtung. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht daher der Bodenschatz mit dem alles begann: Eisenerz - seine Entstehung, Förderung, Verhüttung und Verarbeitung.

Schon die Germanen haben im 3. Jahrhundert hier Eisenerz verhüttet, wie der ausgestellte Rennofen aus der 1954 entdeckten germanischen Siedlung bei Lobmachtersen belegt.

Auch im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die an der Oberfläche anstehenden Eisenerze aus der Unterkreidezeit abgebaut und für den Eigenbedarf verarbeitet. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden mit der Eisenhütte am Gittertor (1868) von Emil Langen und der Hütte bei Othfresen (1869) von Bethel Straußberg Produktionsstätten im größeren Stil.

Im Rahmen der Autarkiebestrebungen des Deutschen Reiches in den 1930er Jahre rückten die reichen Eisenerzvorkommen im Untergrund von Salzgitter wieder in den Fokus, wurden erneut geologisch untersucht und am 15. Juli 1937 die „Reichswerke Aktiengesellschaft für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring““ gegründet. Man begann zeitgleich mit dem Bau des Hüttenwerkes im Raum Watenstedt - Hallendorf und dem großangelegten Aufschluss der Eisenerzvorkommen im Süden der heutigen Stadt.

In den 1950er Jahren erlebte der Bergbau in Salzgitter mit über 6.000 Beschäftigten und einer Fördermenge von 5,2 Millionen Tonnen Erz seine Blütezeit. Anfang der 1960er Jahre begann auch hier die Krise des Bergbaus. Mit Schließung der Grube Haverlahwiese im Jahr 1982 wurde der Bergbau in Salzgitter endgültig eingestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb 1951 in Salzgitter nur ein kleines Hüttenwerk bestehen. Heute ist die Salzgitter AG als Management-Holding mit selbstständigen Tochtergesellschaften wie der Salzgitter Flachstahl GmbH ein innovativer, global agierender Stahl- und Technologiekonzern mit über 160 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und rund 25.000 Beschäftigten.

Ein beeindruckendes Modell der Hütte und die von der Salzgitter AG hergestellten Produkte belegen die  Bedeutung des Werkes für die Stadt Salzgitter und die Region.

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Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter / Kerstin Loga
  • Stadt Salzgitter
  • Stadt Salzgitter / A. Kugellis