Eine von Conrad von Caltbecht erworbene Mühle zählte zu diesen Besitzungen und belegt den Ortsnamen des heute zur Ortschaft West gehörenden Stadtteils erstmals. Bis heute nicht einig ist sich die Namensforschung über die Bedeutung des Ortsnamens. Als wahrscheinlich gilt ein Zusammenhang mit dem mittelniederdeutschen beke (Bach). Der Calbechter Bach und Flurnamen wie Großes Bruch und Hahne-Beeke deuten auch heute noch darauf hin, dass sich um den auf einem Sporn liegenden Ort einst feuchtes Niederungsgebiet befand.
Das an der Ostflanke des Salzgitter-Höhenzugs liegende Calbecht gehörte zunächst zum Amt Lichtenberg. 1542 wurde das eigenständige Amt Gebhardshagen eingerichtet, zu dem neben der namensgebenden Gemeinde noch Calbecht, Lobmachtersen und Leinde zählten. Laut Kopfsteuerbeschreibung von 1678 war Calbecht mit einem Ackerhof, 14 Kothöfen, sieben Brinksitzern und lediglich 78 steuerpflichtigen Personen nicht nur das kleinste Dorf im Amt, sondern auch das mit dem geringsten Kopfsteueraufkommen.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts spielte der Abbau der zwischen Salzgitter-Bad im Süden und Calbecht / Engerode im Norden vor Millionen von Jahren abgelagerten oolithische Eisenerze eine zunehmend bedeutendere Rolle. Die ersten Grubenfelder wurden bereits 1856/57 verliehen, die 1893 von der Ilseder Hütte gekauft wurden. Diese nahm 1925 bei Calbecht eine Erzsieberei in Betrieb. 1942 – sämtliche Erzfelder und der Tagebau waren inzwischen von den 1937 gegründeten Reichswerken übernommen worden – wurde eine Nassaufbereitung in Betrieb genommen, um das Erz für die Sinterproduktion vorzubereiten.
Seit den 1960er Jahren kämpfte das Salzgittererz mit Absatzproblemen – Erzabbau und Nassaufbereitung wurden eingestellt. Auf dem einstigen Gelände der Nassaufbereitung befindet sich inzwischen ein Gewerbegebiet, lediglich der Straßenname „Erzwäsche“ erinnert noch an die frühere Nutzung.
Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Schachtanlage Hannoversche Treue II befindet sich seit 1994 der Campus Salzgitter der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften mit der Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien und ihren 17 Studiengängen.
Das Leben der knapp 300 Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtteils wird heute geprägt durch das Engagement und die Veranstaltungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Frauenhilfe und des 2001 gegründeten Vereins 850 Jahre Calbecht.