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Salzgitter

Altes Rittergut als Wehrhof errichtet

Barum liegt in der Ortschaft Südost an der Fuhse. Die erste überlieferte Erwähnung stammt aus dem Jahr 1140. In einer Urkunde des Bischofs Bernhard von Hildesheim wird Arnolt de Barem als einer der Zeugen für einen Gütertausch genannt. Die Ursprünge Barums liegen aber noch viel weiter zurück.

Stadtteil-Wappen von Salzgitter-Barum.

Orte, deren heutige Namen auf "-um" enden, wurden im Salzgitterraum schon im 5. oder 6. Jahrhundert gegründet.

Der älteste Teil Barums ist das alte Rittergut. Es wurde als Wehrhof errichtet und kann als Ursprung Barums angesehen werden. Neben dem Rittergut gab es in Barum im 18. Jahrhundert zwei Ackerhöfe und 27 Kothöfe.

Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen zur Zeit der Industrialisierung erlangte Barum einen gewissen Wohlstand. Im Laufe des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohneranzahl Barums von circa 300 bis 400 auf fast 900 Personen an. So existierte ab 1857 eine Zuckerfabrik in Barum. 74 Landwirte aus Barum und umliegenden Ortschaften beteiligten sich an der Aktiengesellschaft. Am 1. Oktober 1858 konnte die Produktionsanlage in Betrieb gehen. 1986 wurde die Produktion schließlich eingestellt.

1886 erfolgte der Anschluss Barums an das Eisenbahnnetz. Nun konnten Güter, aber auch Menschen über das Bahnnetz befördert werden. Nachdem die Bahnstrecke Salzgitter-Drütte-Derneburg neu trassiert wurde und dem Barumer Streckenabschnitt weniger Nachfrage zukam, erfolgte 1989 die Stilllegung. Barum verfügt heute über keine Bahnhaltestelle mehr.

Barum von oben.

Einen weiteren positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung Barums hatten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Errichtung des Kaufhauses Bremer und Spörr sowie der Bau der Zentralmolkerei und dreier Düngemittel- und Getreidehandlungen.

1937 wurden die Reichswerke Hermann Göring gegründet. Auf Grundlage der „Verordnung über Landbeschaffung“ konnten benötigte Flächen im Salzgitterraum aufgekauft oder beschlagnahmt werden. Von der Enteignung waren mehrere Bauern in Barum betroffen. Auch die Barumer Windmühle musste den Reichswerken weichen.

Wie in vielen anderen Stadtteilen Salzgitters stieg auch in Barum die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner nach dem Kriegsende deutlich an, weil zahlreiche Flüchtlinge im Salzgitterraum untergebracht werden mussten. Im Jahr 1933 lebten 628 Menschen in Barum, 1939 waren es 755 Personen und 1946 lebten in Barum bereits 1.230 Menschen, wovon 246 Personen im „Lager für Ausländer“ wohnten. Heute liegt die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner bei circa 730.

Seit September 2022 erinnert eine  Geschichts- und Erinnerungstafel an der St. Nicolai-Kirche an die im 1. Weltkrieg gefallenen Barumer erinnert.

Seit September 2023 gibt es im Städtischen Museum eine  Gedächtnistafel aus Barum zu sehen, die an den Krieg 1870/71 erinnert.

Drei Vereine gestalten das gesellschaftliche Leben in Barum mit. Bereits seit 1896 besteht der Turnverein Gut-Heil Barum. Seit dem Jahr 1874 ist die Freiwillige Feuerwehr Barum aktiv. Der Schützenverein Barum wurde 1936 gegründet.

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Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter
  • Foto: Stadt Salzgitter