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Salzgitter

Große Kirche und kleine Stollen

Der Stadtteil Gitter im Süden der Stadt gehört zu den Ältesten und ist namengebend, zunächst für die alte Salzstadt Salzgitter („Solt to Gythere“) und damit auch für die heutige Großstadt Salzgitter.

Stadtteil-Wappen von Salzgitter-Gitter.

Um ein Haar wäre das Dorf Gitter heute gar kein eigenständiger Stadtteil. Der Ort wurde 1940 nach Salzgitter-Bad eingemeindet, nachdem der Gemarkungsteil um die Straße Gittertor mit seinen alten und neuen Wirtschaftsbetrieben bereits 1936 Salzgitter-Bad zugeordnet worden war. Erst 1949 erhielt Gitter den Status eines Stadtteils zurück, der Bereich Gittertor gehört jedoch weiterhin zu Salzgitter-Bad.

Den Mittelpunkt des alten Bauerndorfes bildet die 1846 an Stelle einer alten Kirche aus dem 12. Jahrhundert errichtete Christuskirche. Diese hat für eine Dorfgröße von damals knapp 500 Einwohnerinnen und Einwohner erstaunlich große Ausmaße.

Schon im 19. Jahrhundert wurde um Salzgitter-Bad und Gitter in kleinen Stollen oder im Tagebau Erz gefördert. Am Gittertor wurde 1869 von Emil Langen ein Eisenwerk errichtet und in Betrieb genommen, das schon wenige Jahre später nach dem tödlichen Unfall des Gründers den Betrieb einstellte.

1937 wurden die Erzgruben von den Hermann-Göring Werken übernommen und in der Nähe der Ortslage mehrere Schächte abgeteuft, die später zur Grube Georg/Verbundbergwerk Georg zusammengefasst und untertage miteinander verbunden waren. Der Bergbau wurde 1965 eingestellt.

In der Grube Georg konnte 1941 das Skelett eines Ichthyosauriers (Platypterygius hercynicus) geborgen werden, das in Halle präpariert wurde und heute der „Star“ der Geologischen Sammlung des Städtischen Museums Schloss Salder ist.

Südöstlich des Ortes liegt der Schäferstuhl, ein Gelände, das für den Segelflug geeignet ist. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde hier eine Segelflugschule des Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK) eingerichtet und ein repräsentatives Gebäude errichtet, das nach 1945 mehrfach seine Zweckbestimmung änderte. Heute beherbergt es das Elisabethstift, eine Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie. Das Segelfluggelände wird von der Luftsportgemeinschaft Schäferstuhl genutzt.

Relikte aus Gitter findet man heute auch in Salzgitter-Bad: Das Wohngebäude des Garßenhofes wurde auf die Traditionsinsel in Salzgitter-Bad umgesetzt und dient seit 1980 dem Hotel Ratskeller als Bettenhaus.  Das Tor des Garßenhofes wurde als Zugang zum alten Vöppstedter Friedhof errichtet.

Eine Besonderheit ist in Gitter das Freilichtmuseum, in dem alte landwirtschaftliche Geräte zu sehen sind. 

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