Mit dem Ziel eines vernetzten und aufeinander abgestimmten Handelns berief die Stadtverwaltung einen „Runden Tisch Flüchtlinge“ mit allen betroffenen Fachdiensten des Hauses, freien Trägern mit ihren Beratungsstrukturen, Schulen, aber auch mit Sicherheitsbehörden ein.
Es stellte sich heraus, dass unterschiedlich große Informationslücken bestanden und das Hilfsangebot nicht koordiniert war. Im Interesse der Betroffenen ist eine gute Vernetzung für eine vertrauensvolle und zielführende Zusammenarbeit aller Akteure wichtig.
Im Herbst 2013 konstituierte sich der „Runde Tisch Flüchtlinge in Salzgitter“. Parallel arbeitete die Verwaltung an der Umsetzung eines Ratsauftrages zur dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern.
Am „Runden Tisch“ nehmen teil:
- der Caritasverband
- die Arbeiterwohlfahrt
- das Diakonische Werk
- das Mütterzentrum
- eine Vertretung der Schulleitungen
- das Freiwilligenzentrum
- die Polizeiinspektion
- das Job Center
- die betroffenen Fachdienste der Stadtverwaltung
(Gesundheit, Ordnung, Bildung und Integration, Kinder, Jugend und Familie,
Sozialplanung, Soziales und Senioren)
Inhaltlich wurde folgendes Arbeitsprogramm vereinbart:
- Austausch der aktuellen Informationen und gemeinsame Bewertung
der aktuellen Situation,
- Weiterführung und Ausbau der Vernetzung untereinander,
- Bestandsaufnahme und Transparenz über einzelne Angebote,
- Identifizierung von Bedarfen, Abstimmung der Angebote zur
Vermeidung von Doppelangeboten,
- Bewertung von Unterbringungsmöglichkeiten für zukünftig
aufzunehmende Menschen,
- Austausch zu fachspezifischen Themen (Sprachförderung,
gesundheitliche Situation und Impfungen, Hygiene, weitere
Einbindung von fremdsprachlichen Unterstützungskräften,
Weiterentwicklung der präventiven Angebote),
- Weiterentwicklung der Willkommenskultur.
Bisherige Ergebnisse:
- Das Zusammenstellen der Beratungsangebote ermöglicht eine schnelle
Vermittlung von Beratungs- und Hilfsangeboten (110 verschiedene
Angebote an ebenso vielen Standorten sind in mindestens
13 verschiedenen Sprachen vorhanden),
- Übersetzung vorhandener Informationen in Herkunftssprachen,
- Ein Übergangsmanagement von den zentralen Wohneinheiten in
dezentrale Wohnungen wurde installiert,
- Dezentrale Unterbringung unter Berücksichtigung der Integrierten
Sozialstrukturplanung der Stadt Salzgitter in Bereichen mit guter
Infrastruktur,
- Koordinierte Einrichtung weiterer Sprachförderangebote für
Schulkinder,
- Gezielter Einsatz von Brückenbauerinnen und Brückenbauern mit und
ohne Migrationshintergrund,
- Unterstützende Angebote zu aktuellen Themen (Hygieneschulungen,
Informationen zum Gesundheitssystem),
- Bessere Erfassung der gesundheitlichen Situation der Flüchtlinge
und Einrichtung weiterer Unterstützungsmöglichkeiten (Prüfung des
Impfstatus und erforderliche Impfungen, niederschwellige Beratung
in Heimatsprache sowie Einschätzung der Zahngesundheit),
- Einrichtung weiterer barrierearmer Sprachförderung durch
Freiwillige,
- Der Einsatz von Neubürgerlotsen ist in Planung.
Der Runde Tisch hat sich als erfolgreiches Instrument erwiesen und wird fortgesetzt.
Kontakt:
olaf.kleintstadt.salzgitterde , Tel. 05341 / 839-4121