Der Abend wurde moderiert von Dincer Dinc vom Bürgerservice für Migranten.
Die für diesen Abend eigens aus Wien angereiste Autorin stellte an diesem Abend ihr Buch „Die von Europa träumen. Wie Flucht und Migration ablaufen“ vor.
Šunjić liegt viel daran statt über Flüchtende und Migranten zu reden, lieber direkt mit ihnen das Gespräch zu suchen. So gab sie ihren Zuhörerinnen und Zuhörer einen individuellen Einblick in persönliche Schicksale verschiedener geflüchteter Menschen. Die Zuhörenden erfuhren, wie sie in ihren Heimatländern gelebt haben, aber auch, wie es war, als sie sich auf den Weg nach Europa machten. Sie erzählte, zum Beispiel von den katastrophalen und menschenunwürdigen Zuständen in Libyen, im Flüchtlingslager auf Lesbos sowie die Ankunft und die Erfahrungen, beziehungsweise Erwartungen, in und an Europa.
Melita H. Šunjić war unter anderem langjährige Pressesprecherin des UNHCR und ist selbst 1957 als Flüchtlingskind aus dem damaligen Jugoslawien nach Österreich gekommen. In den vergangenen Jahren bereiste sie diverse Krisengebiete und führte hierbei nach eigenen Angaben tausende Interviews in Asien, Afrika und Europa. Sie sprach mit Menschen, die die Absicht hatten, nach Europa zu kommen, die sich auf dem Weg befanden oder schon angekommen waren.
An diesem Abend gab sie ihren Zuhörerinnen und Zuhörern auch einen Einblick in die wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge der Migrationsdebatte und ging mit der europäischen Migrationspolitik ins Gericht, die nach ihrer Ansicht seit Jahren erfolglos auf der Stelle trete.
Nach ihrer Lesung diskutiere die Autorin in Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Fachfrauen über die Themen Fluchterfahrung, Migration und Integration. Ihre Gesprächspartnerinnen waren die Leiterin des städtischen Fachdienstes Soziales und Senioren der Stadt Salzgitter, Katharina Wunderling, Noura Labanieh von der Migrationsberatung Salzgitter sowie die Leiterin des SOS-Mütterzentrums, Sabine Genther.
Der Eintritt zur Lesung war kostenlos, doch viele Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung ließen es sich nicht nehmen eine freiwillige Spende zu geben, die einem gemeinnützigen Zweck zukommen soll.
