Aleida Assmann sagt: "Bei Intellektuellen steht der Begriff der Nation unter Generalverdacht. Doch wer sagt denn, dass Nation automatisch ethnische Homogenität und eine „Volksgemeinschaft" bedeutet, die andere ausschließt?"
Das, so Assmann, sei die Sicht von denjenigen, die den aufgegebenen Nationsbegriff inzwischen für sich erobert hätten.
Sie fragt: "Doch lässt sich nicht auch eine Form von Nation (wieder)finden, die sich als demokratisch, zivil und divers versteht und sich solidarisch auf die gewaltigen Zukunftsaufgaben einstellen kann?"
Diese und viele weitere Fragen diskutieren Aleida Assmann mit Herfried Münkler.
Die Vortragenden:
Aleida Assmann ist Professorin em. für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (mit Jan Assmann, 2018).
Prof. Herfried Münkler ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte. Er lehrte als ordentlicher Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gerda Henkel Stiftung statt.