Nach der Einführung durch den Fachbereichsleiter Sicherheit Nuklearer Entsorgung, Dr. Jörg Tietze, die mit der Frage endete „Wären Sie mit der vorgestellten Vorgehensweise für die Workshops so einverstanden?“ meldete sich der zuständige Fachbereichsleiter Wolfram Skorczyk als Vertreter der Stadt Salzgitter und des Bündnisses gegen Schacht Konrad mit dem Wunsch einer kurzen Erklärung.
Entgegen der vorherigen Beteuerung, dass der Workshop für Transparenz und Offenheit sorgen soll, verweigerte Tietze das Verlesen der Erklärung.
Die vierköpfige Abordnung der Stadt Salzgitter und die zahlreichen Vertreter der Bündnispartner IG Metall Salzgitter-Peine, Landvolk Braunschweiger Land und Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad sowie des BUND sahen daraufhin keine Grundlage mehr für eine weitere Teilnahme und verließen unter Protest den Saal.
„Das war das Gegenteil von Offenheit und Transparenz. Bei einer solchen geschlossenen Veranstaltung hat unsere Teilnahme keinen Sinn“, begründete Skorczyk diese Entscheidung. Auch die Vertreterin der Stadt Braunschweig schloss sich in Würdigung des gemeinsamen Appells der Region zur beabsichtigten Endlagerung von Atommüll in Schacht Konrad dem Auszug an.
Das Verhalten des Bundesamtes für Strahlenschutz während der Veranstaltung sei eine Enttäuschung gewesen, sagten Baudezernent Michael Tacke und Wolfram Skorczyk. Trotzdem hoffe die Stadt weiterhin auf einen offenen und konstruktiven Dialog mit dem BfS. „Wir sind auf jeden Fall dazu bereit“, so Michael Tacke.
Info: In ihrer Erklärung wollten die Vertreter der Stadt Salzgitter daran erinnern, dass sich inzwischen 27 Kommunen der Region einem Appell gegen ein Endlager im Schacht Konrad angeschlossen haben. Sie fordern einen Ausschluss einer Erweiterung von Schacht Konrad, eine Neubewertung der Eignung des Schachts als Endlager nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik, die Möglichkeit einer Rückholbarkeit des einzulagernden Atommülls und eine Überarbeitung der Transportstudie Konrad.
All das finde aber offenbar nach den zugesandten Unterlagen keinen Eingang in der Arbeitsgruppe, so dass von Ergebnisoffenheit keine Rede sein könne. Deshalb werde sich die Stadt nur als aktive Zuhörerin beteiligen, aber vor Ort keine Bewertungen oder Einschätzungen abgeben. Dies werde allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt und unter fachlicher Beratung geschehen.