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Salzgitter

Zur Geschichte der Osterlinder Bockwindmühle

Schon vor mehr als 440 Jahren wurden in der Burgdorfer Flur zwei Bockwindmühlen erwähnt, die laut Urkunde aus dem Jahr 1566 von der „Fürstlichen Cammer“ verpachtet waren.

Osterlinder Bockwindmühle im Mühlengarten

Die nördliche wurde als Lesser, die südliche als (Oster)Linder Mühle bezeichnet.

Seit 1770 waren die Mühlen über 100 Jahre im Besitz der Familie Berking aus Salder bis sie 1888 an den Müller Heinrich Söchtig aus Lesse verkauft wurde. 53 Jahre später wurde die Firma Blume & Oppermann die neue Besitzerin der Mühle, die bis in die 1950er Jahre den Mühlenbetrieb fortsetzte.

Mit Unterstützung von Stadt und Land konnte die Mühle 1964 restauriert werden – ein Orkan brachte 1972 aber das endgültige Aus für den Mühlenbetrieb. Nach ihrer Stilllegung und dem Kauf durch Ernst Froböse, der sie 1978 der Stadt Salzgitter schenkte, war sie 1984 auf der Industriemesse in Hannover zu sehen. Heute kann man sie auf dem Außengelände des Städtischen Museums Schloss Salder besichtigen.

Die 50 Tonnen schwere Bockwindmühle ist 4,70 Meter breit, 5 Meter hoch und besitzt bei einer Flügellänge von 9,75 Metern eine Segelfläche von 9,80 Quadratmeter. Jeder der 1,40 Meter breiten Mühlsteine hat ein Gewicht von mehr als 800 Kilogramm. Die Mühle ruht auf einem Bockgestell, das auf einem Fundament aus Steinquadern steht. Das ganze Mühlenhaus kann mit Hilfe des „Sterts“, einem gekrümmten Balken, so gedreht werden, dass der Wind rechtwinklig auf die mit Segeltuch bespannten Flügel trifft. 

Zu Demonstrationszwecken werden heute die Flügel von einem Elektromotor angetrieben.

Die Bockwindmühle ist zu den Öffnungszeiten des Städtischen Museums Schloss Salder (nur bei trockenem Wetter) zu besichtigen.
Bitte melden Sie sich beim Aufsichtspersonal.


Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter / A. Kugellis
  • Stadt Salzgitter / A. Kugellis
  • Stadt Salzgitter / A. Kugellis