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Salzgitter

Besonderer Taubenturm

Der heute zur Ortschaft Süd gehörende Stadtteil wird in einer königlichen Urkunde aus dem 10. Jahrhundert erstmals erwähnt: 941 stellte der Liudolfinger Otto I das von Graf Immat aus dem Geschlecht der Immendinger gestiftete Frauenstift zu Ehren der Heiligen Abdon und Sennen in Ringelheim unter seinen Schutz.

Stadtteil-Wappen von Salzgitter-Ringelheim.

Im September 1521 wurde das zum Hochstift Hildesheim gehörende Ringelheim von Braunschweiger Truppen eingenommen und 1523 im Quedlinburger Rezess mit 26 weiteren Ortschaften des Amtes Liebenburg dem Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel unter Herzog Heinrich dem Jüngeren zugesprochen.

Am 10. September 1596 traf das Kloster eine Katastrophe: nach einem Blitzschlag brannten nicht weniger als dreizehn Wohn- und Wirtschaftsgebäude ab. Der Wiederaufbau konnte aufgrund finanzieller Engpässe zunächst nur schleppend erfolgen – die Anlage wie wir sie heute noch kennen, entstand um die Jahrhundertwende vom 17. zum 18. Jahrhundert.

Im 19. Jahrhundert profitierte Ringelheim von einem frühen Anschluss an die Eisenbahn: bereits 1856 wurde die Bahnstrecke von Börßum über Ringelheim nach Seesen eröffnet. Zahlreiche Betriebe siedelten sich in den folgenden Jahrzehnten in Ringelheim an. 1868 wurde eine Konservenfabrik in Betrieb genommen, 1871 gründeten Landwirte aus Ringelheim und der Umgebung gemeinsam die Zuckerfabrik als Aktiengesellschaft, 1896 ging ein Elektrizitätswerk ans Netz, das Ringelheim noch vor der Jahrhundertwende mit Strom versorgte.

Von einem reichen Sozialleben in dem prosperierenden Ort zeugen zahlreiche Vereinsgründungen im ersten Quartal des 20. Jahrhunderts, deren Bandbreite von der Schützengilde über den Sportverein bis zur Mandolinenvereinigung reicht.

Der Schlossteich Ringelheim.

Die Gründung der Reichswerke Hermann Göring und der Baubeginn im November 1937 im über 20 Kilometer entfernten Watenstedt, hatte auch Auswirkungen auf Ringelheim.

Die Reichswerke erwarben Schloss und Gutsbetrieb in Ringelheim von Baron von der Decken, um dort die Verwaltung für den Erzbergbau unterzubringen. Am östlichen Ortsrand wurde im Januar 1939 ein Schacht abgeteuft, der – nach dem für die Erschließung der Salzgitter-Erze so bedeutenden Geologen Johannes Weigelt – Schacht Johannes genannt wurde. Der Aufschluss der Lagerstätten der Ringelheimer Mulde wurde nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht fortgesetzt, der Schacht verfüllt, die Anlagen über Tage abgerissen.

Heute haben gut 2.000 Menschen in dem im äußersten Südwesten des Stadtgebiets liegenden Ort ihren Lebensmittelpunkt, die Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung und die Angebote des guten Dutzends Ringelheimer Vereine gerne nutzen. 

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