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Salzgitter

Adelige und archäologische Schätze

Archäologische Funde belegen anschaulich, dass auf dem Gebiet des zur Ortschaft Nord gehörenden Stadtteils Salder seit tausenden von Jahren Menschen siedelten. Im 12. Jahrhundert wurde das Adelsgeschlechts derer von Salder, das einst seinen Stammsitz an der Fuhse hatte, erstmals erwähnt.

Stadtteil-Wappen von Salzgitter-Salder.

Salder zählte nach der Kopfsteuerbeschreibung von 1678 mit drei Ackerhöfen, sieben Halbspännerhöfen und 53 Kothöfen zu den größeren Dörfern in der Region. Nach dem Verkauf des salderschen Besitzes und der Abtretung aller Lehensrechte an den Erbprinzen August Wilhelm (1662-1731) gewann Salder weiter an Bedeutung. Mit Regierungsantritt August Wilhelms im Jahre 1714 wurde  Schloss Salder Sitz des fürstlichen Gerichtes, Ende des 18. Jahrhunderts auch Sitz des Amtes Salder.

Außerdem ließ August Wilhelm nach den Plänen des Architekten Johann Kaspar von Völcker zwischen 1713 und 1717 einen Kirchenneubau in Salder errichten, der sowohl als Gemeinde- als auch als Schlosskirche dienen sollte.

Bis zur Anbindung Salders an das Streckennetz der Braunschweigischen Landeseisenbahn im Jahr 1886 war der Ort landwirtschaftlich geprägt. Noch im gleichen Jahr wurden die Portland-Zementwerke errichtet, deren Fabrikanlagen sowie die Bauten für Arbeits- und Führungskräfte bis heute das Siedlungsgebiet rund um die Mindener Straße prägen. Weitere Neubauten wie das Amtsgericht (1867), die Schule (1871), das Postamt (1890) und die Molkerei (1892) stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Bei den Gemeinderatswahlen im April 1933 wurden in Salder ausschließlich Mitglieder der NSDAP in den Gemeinderat gewählt. Es folgte die Gleichschaltung von Parteien und Vereinen und die Vertreibung der jüdischen Familien Gutheim und Kleeblatt, die 1935 ihren Besitz in Salder verkaufen mussten. Seit November 2021 erinnern  Stolpersteine im Gänsebleek an das Schicksal der Familien.

Schloss Salder

Der Aufbau der Reichswerke Hermann Göring hatte großen Einfluss auf die Landschaft rund um Salder: In direkter Nachbarschaft entstanden auf der Gemarkung Lebenstedt die Wohnviertel der neuen Stadt. Gemauerte Rohbauten und Holzbaracken wurden errichtet, mit dem Straßenbau begonnen, neue Bahnschienen in der Feldmark verlegt. Seit dem 1. April 1942 gehörte Salder zur neu gegründeten Stadt Watenstedt-Salzgitter.

Heute ist Salder mit dem seit 1962 im Schloss untergebrachten Städtischen Museum eines der kulturellen Zentren Salzgitters. Seit 2007 ist es Informationszentrum des „UNESCO - Geoparks Harz. Braunschweiger Land. Ostfalen“.

Die Vielzahl der in dem Stadtteil ansässigen Vereine reicht vom 1892 gegründeten Sportverein VfL Salder, über den Kleingärtnerverein Lerchenfeld, Reitverein bis zum Trachtenverein und der Freiwilligen Feuerwehr.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter
  • Stadt Salzgitter / A. Kugellis
  • Foto: LBEG/Eike Bruns
  • A. Kugelis
  • Stadt Salzgitter / A. Kugellis
  • privat